… und alles wegen der Liebe Vol. I

Das erste Projekt einer neuen Reihe der Paderborner Puppenspiele hat Premiere am 20.03.2011

” … und das alles wegen der Liebe”

Musik-Figurentheater bei Kerzenschein soll Spaß an Opern, Operette und Musicals machen.

Ach ja, Kasper spielt natürlich auch mit, wenn auch nur als Zuschauer. Seine Marie hat ihn mit geschlürt, damit er endlich mal etwas Kultur kennen lernt, aber Kasper zieht so seine eigenen Schlüsse aus dem, was er sieht und hört.

Die Vorstellung bietet einen amüsanten Reigen von Liedern, Arien und Duetten rund um das Thema Liebe aus Opern, Operretten, Musicals und den Volksliedgut, live gesungen und szenisch dargestellt mit den unterschiedlichsten Marionettenarten, Hand- und Stabpuppen.

Aber was ist das Neue?
Nun, um es kurz zu machen: Robert Husemann macht alles alleine!
Er spielt alle Figuren und singt alle Partien selbst. Ob es Solo-Auftritte sind oder Duette, ob es der Operntenor ist oder die tiefe Basslage. Lediglich für die umfangreiche Lichttechnik und die Musikeinspielungen holt er sich Hilfe.

Insbesondere bei den anspruchsvollen Duetten geht das eigentlich gar nicht, aber Husemann macht es trotzdem.

Wie kommt man auf so eine Idee?
Robert Husemann begann 1980 eine private Gesangsausbildung zum Tenor und stand im Frühjahr 1982 erstmalig als Solist mit Schubertliedern im Spiegelsaal des Neuhäuser Schlosses auf der Bühne. Das Repertoire wuchs im Laufe der Jahre von den deutschen Klassikern auch über die italienischen Meister wie Verdi, Puccini, Donizetti. Im Mozartjahr 1991 endeten die öffentlichen Auftritte mit der Bildnisarie des Tamino aus der Zauberflöte. Es könnten an dieser Stelle zahlreiche private und berufliche Gründe angeführt werden, aber der wahre Grund war ein anderer.
Der reinen konzertanten Aufführungsart fehlt, insbesondere auch im Opernfach, das Moment des Miterlebens der jeweiligen Szene durch die Zuschauer und so bleibt dem Interpreten meist nur die reine Reproduktion von Noten. Es fehlt die Möglichkeit die großen Gefühle des Gesamtwerkes gemeinsam mit dem Publikum zu erfahren.

Sei es drum! 1993 kam der Wechsel zum Figurentheater, zunächst dem dem Kaspertheater.
Die vielfältigen Ausdruckmöglichkeiten des Puppenspiels wurden über die Jahre zum neuen künstlerischen Mittelpunkt. Das Kasperfieber steckte aber auch die beiden Söhne Stefan und Christoph an, die ab 2001 gemeinsam mit dem Vater die wöchentlichen Vorstellungen der Paderborner Puppenspiele in der Kulturwerkstatt bestritten und 2003 „Das Paderborner Puppenspiel vom Dr. Faust“ (damals 13 und 15 Jahre alt) als zweistündiges fantasievolles Figurentheater zu einem Erfolg machten. Heute sind beide Söhne aus dem Haus. Der Eine studiert und der Andere lebt in Hamburg, aber eins gilt! Zum „ihrem Faust“ treffen sich die drei Husemänner ganz egal wo der Auftritt ist. Da wird nichts gekürzt, nur um daraus eine Einmann-Inszenierung zu machen. Das musste Vater Robert hoch und heilig versprechen.

Der Funke zum Gesang glimmte aber weiter und flammte 2007 bei einem italienischen und einem spanischen Dinnerabend zusammen mit Nelo Thies und Eckhard Wiemann auf, als die Figur des Startenors Placebo Schmachtarotti erfunden wurde und erstmalig eine Szene aus dem Musical „Der Mann von La Mancha“ mit so genannten Stabmarionetten aufgeführt wurde.

Da war es, das fehlende Element! Klassischer Gesang und Figurentheater!
Und das Beste, man muss sich als Künstler so sehr auf die Figurenführung und den Gesang konzentrieren, dass im limbischen System keine Hirnwindung mehr frei ist für das verdammte Lampenfieber. Außerdem, wenn der aufgeblasenen kleine Startenor zum Schluss die höchsten Töne dann doch nicht ganz exakt trifft gehört dies vielleicht ja sogar zu seiner Rolle.

Duette als Solist singen und dazu zwei Figuren führen geht mit fast 70 cm großen Marionetten eigentlich gar nicht und deshalb musste ein spezielles Marionettenkreuz entwickelt werden, dass es ermöglicht alle Grundbewegungen der Figuren mit einer Hand animieren zu können.
In der ersten Szene aus der „Entführung aus dem Serail“ kommen diese Marionetten als Belmonte und Osmin zum Einsatz und nach den Arien „Hier soll ich sie denn sehen“ und „Wer ein Weibchen hat gefunden“ wird das anschließende Duett wohl die größte stimmliche und figurentechnische Herausforderung des Abends.

Was bieten wir noch bei „…. und alles wegen der Liebe“?

Die Übersicht:

  • “Ich bin nur ein armer Wandergesell” aus Der Vetter von Dingsda
  • Placebo Schmachtarotti “O sole mio” (neapolianisches Liebeslied)
  • Opern-Szene “Entführung aus dem Serail”
  • Arie Bemonte „Hier soll ich sie denn sehen“, Arie Osmin „Wer ein Weibchen hat gefunden“ und Duett „Verflucht seiest du samt deinem Liede“
  • Musical-Szene “Don Quichote, der Mann von La Mancha”
  • Don Quichote mit “Ich bin ich Don Quichote”, “Dulzinea” und “Der unmögliche Traum”, Sancho Panza mit “Ich mag ihn”
  • Placebo Schmachtarotti “Glaube mir, glaube mir”
  • Komische Opern-Szene “Die verkaufte Braut”
  • Duett Kezal und Hans “Komm mein Söhnchen auf ein Wort” und “Wer in Lieb entbrannt”
  • Opern-Szene “Die Zauberflöte”
  • Papageno mit “Der Vogelfänger bin ich ja” und “Ein Mädchen oder Weibchen..”
  • Placebo Schmachtarotti “Dein ist mein ganzes Herz” aus „Das Land des Lächeln”
  • Überraschungsgäste aus dem internationalen Marionettentheater
  • Kasper singt „Liebe ändert alles dir“, seine eigene Übersetzung nach „Love changes“ aus „Aspects of Love“

… und alles wegen der Liebe Vol. I

Geeignet k.A., Dauer k.A.


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